Junge Frau backt Torten

Tortenbäckerin Joanne zaubert Kunstwerke aus Biskuit

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AUTOR/IN
Marius Zimmermann

Ich bin tatsächlich oft im Baumarkt. Für die 3-D-Torten muss man immer eine Stütze bauen und die sind oft aus Stahl oder Schrauben. Mittlerweile habe ich sogar ein Schweißgerät.

Joanne sitzt bis zu fünf Tagen an den Torten, legt oft Nachtschichten ein. Ein Hörbuch auf dem Ohr und viel Kaffee, so hält sie sich bei Laune. Immer unter Zeitdruck; die Lebensmittel sind nicht auf Dauer haltbar. Aus Teig, Schokolade und Fondant kreiert sie eine Hochzeitstorte, ein Monster oder ein Lamborghini, der sogar ferngesteuert fährt.

Joanne ist studierte Computerspiele-Entwicklerin, hat zuletzt dafür gesorgt, dass sich die Figuren in einem Spiel auf verschiedene Knopfdrücke bewegen. Doch als Sohn Artus auf die Welt kam, hat sie einen Job gesucht, in dem sie flexibel von zu Hause arbeiten kann. Schließlich hat sie ihre alte Leidenschaft zum Backen wiederentdeckt. Backsendungen und YouTube-Videos haben der 34-Jährigen geholfen, sich selbst die besonderen Kniffe beizubringen.

Im Schnitt macht sie nur eine Torte pro Monat. Sonst verkauft sie über ihren Online-Shop Kuchen im Glas. Der fertige Teig wird abgefüllt und fertig gebacken. Mehr als 20000 Stück hat sie letztes Jahr verkauft. Doch am meisten Spaß hat sie bei ihren Torten. Für sie ist es selbstverständlich, dass ihre Kreationen auch angeschnitten und gegessen werden. Mit Begeisterung beobachtet Joanne ihre Kunden, wenn sie sich auch erst sträuben und dann das Kunstwerk aus Biskuit und Schokolade regelrecht zerhackt wird.

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46 Jahre im gleichen Job: Hufschmied Hans-Peter

Das Problem ist, wie im Handwerk allgemein: Es will keiner mehr dreckig werden, es will keiner mehr bei Wind und Wetter draußen sein.
Hans-Peter, 70, Hufschmied aus Aichwald
Eigentlich ist Hans-Peter schon längst im Rentenalter, aber aufhören will der Hufschmied noch nicht so richtig. „So zweimal in der Woche, 2-4 Pferde, mehr will ich nicht. Und mehr lässt auch meine Frau nicht mehr zu“, sagt er lachend. Was ihn an seinem Beruf glücklich macht, hat er uns erzählt: „Man hat mit Lebewesen zu tun. Man hat eine Verantwortung gegenüber den Lebewesen.“
Nachwuchsmangel im Handwerk
Neben seiner Liebe zu seinem Handwerk gibt es aber noch eine zweite Sache, die ihn weiterarbeiten lässt: Der Nachwuchsmangel. Der 70-Jährige beobachtet: „Die Eltern wollen für ihre Kinder immer, dass es ihnen besser geht als ihnen selbst. Die sollen nichts mehr arbeiten, die sollen nur noch am Computer sitzen im Warmen und die Tasten drücken und das funktioniert bei uns nicht.“
Ohne Pferde geht es nicht
Für ihn käme das nicht in Frage – die Arbeit mit den Pferden, auch der Umgang mit seinen Kunden – Hans-Peter liebt seinen Beruf. „Ich mache das eigentlich nicht wegen dem Geldverdienen, das ist eine Passion. Ich kann nicht ohne.“

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Marius Zimmermann