Brot, Pralinen und Kuchen – Lara-Fabienne aus der Pfalz möchte die Tradition der elterlichen Bäckerei weiterführen

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Michèle Kraft
Michèle Kraft
Junge Frau lächelt in die Kamera, trägt weiße Bäckerklufft und macht einen Teig.
„Wenn man was Neues kreiert, und die Leute fragen nach dem Produkt – das bestätigt mich und gibt mir viel Selbstbewusstsein.“
Drei Menschen von denen alle ein Brot in der Hand halten. Links eine junge Frau, in der Mitte ein älterer Mann und recht eine ältere Frau mit Schürze. Sie stehen vor einem Industrieofen.
Lara-Fabienne arbeitet in der Bäckerei ihrer Eltern. Ihr ist es wichtig, den Betrieb weiterzuführen.
Eine junge Frau siebt Puderzucker auf ein Blech mit süßten Teilchen.
„Man muss seinen Traditionen treu bleiben, aber auch Neues anbieten. Sich in gewisser Weise wandeln und mit der Zeit gehen.“
Mehrere junge, in schwarzer Uniform gekleideter Menschen machen Macrons.
2019 war Lara-Fabienne während ihrer Ausbildung acht Wochen in Frankreich in einer Patisserie und 2021 in Südtirol.
Junge Frau mit rotem Tuch um den Kopf hält ein Blech mit süßen Teilchen.
„Ich bringe auf jeden Fall neuen Wind in die Backstube.“
Junge Frau, in weißer Bäckerklufft, vor Ofen hält ein großes Hefezopfherz in die Kamera.
Als Ausbildungsbotschafterin bringt sie Schülerinnen und Schüler ihr Handwerk näher.
Eine Ausstellung von Brot und süßen Teilchen.
„Ganz oft wird man gefragt, ob es schwer ist, so früh aufzustehen und keine Zeit mehr für seine Freunde zu haben. Das sind eben die Vorurteile und es ist ganz wichtig, dass wir damit aufräumen.“
Eine junge Frau arbeitet in einer Konditorei an einer Torte.
Ende Januar möchte sie mit der Meisterschule beginnen.

„Für das Handwerk würde ich mir wünschen, dass es aufgeschlossener wird. Manchmal ist das Handwerk noch ein bissel altmodisch. Ich glaube, das bräuchte mal eine Neuausrichtung, um moderner zu werden.“

2019 hat Lara-Fabienne die Ausbildung zur Konditorin abgeschlossen und bis 2021 den Beruf der Bäckerin gelernt. Ihre Liebe zu Brot, Pralinen und Gebäck hat sie schon früh gefunden. „Meine Eltern haben den Betrieb und mein Bruder und ich sind da quasi mit aufgewachsen.“ Während ihr Bruder als Forstwirt arbeitet, hat sich Lara-Fabienne entscheiden die Tradition ihrer Eltern fortzuführen und ins Bäckerhandwerk einzusteigen. „Das hat mir schon immer Spaß gemacht. Es gibt immer weniger Bäcker, auch bei uns auf dem Land und wir haben so ein gutes Geschäft aufgebaut. Ich finde das einfach schade, dass es nach meinem Vater nicht weitergegangen wäre.“

Besonders begeistert ist sie von Schokolade und Marzipan. Im Betrieb hat sie daher auch angefangen Pralinen und Marzipanfiguren zu kreieren. „Mein Papa hat das auch alles gelernt, aber er hat niemals mehr als reiner Konditor gearbeitet, sondern immer mehr als Bäcker. Und es ist alles ein bisschen in Vergessenheit geraten, aber wenn ich mal eine Frage habe, dann strengt er seine grauen Zellen an.“ Fasziniert ist Lara Fabienne auch, wie man aus wenig Zutaten ein Brot backen kann.

„Das finde ich richtig toll und das ist auch eine Kunst für sich. Da gibt es so viele Möglichkeiten sich da fortzubilden, das ist schon Wahnsinn.“

Mit ihren jungen Jahren bringt sie frischen Wind und neue Ideen in die Backstube. Dass es gegenüber ihrem Job Vorurteile gibt, wie das frühe Aufstehen oder wenig Zeit mit Freunden, kann sie nicht verstehen. „Ich kann jetzt nicht sagen, dass meine Hobbies darunter leiden.“ Auch, wenn sie acht bis zehn Stunden in der Backstube steht, ist sie immer auf Achse und in ihrer Heimat engagiert. Als Ausbildungsbotschafterin will sie anderen jungen Menschen zeigen, dass der Beruf Spaß machen kann und nicht langweilig wird. „Ich glaube das dauert noch ein bis drei Jahre und dann kommt der Umschwung und es gibt wieder mehr Auszubildende.“

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Hans-Peter, 70, Hufschmied aus Aichwald
Eigentlich ist Hans-Peter schon längst im Rentenalter, aber aufhören will der Hufschmied noch nicht so richtig. „So zweimal in der Woche, 2-4 Pferde, mehr will ich nicht. Und mehr lässt auch meine Frau nicht mehr zu“, sagt er lachend. Was ihn an seinem Beruf glücklich macht, hat er uns erzählt: „Man hat mit Lebewesen zu tun. Man hat eine Verantwortung gegenüber den Lebewesen.“
Nachwuchsmangel im Handwerk
Neben seiner Liebe zu seinem Handwerk gibt es aber noch eine zweite Sache, die ihn weiterarbeiten lässt: Der Nachwuchsmangel. Der 70-Jährige beobachtet: „Die Eltern wollen für ihre Kinder immer, dass es ihnen besser geht als ihnen selbst. Die sollen nichts mehr arbeiten, die sollen nur noch am Computer sitzen im Warmen und die Tasten drücken und das funktioniert bei uns nicht.“
Ohne Pferde geht es nicht
Für ihn käme das nicht in Frage – die Arbeit mit den Pferden, auch der Umgang mit seinen Kunden – Hans-Peter liebt seinen Beruf. „Ich mache das eigentlich nicht wegen dem Geldverdienen, das ist eine Passion. Ich kann nicht ohne.“