Laura aus Mainz ist ehrenamtliche Hospizbegleiterin und nimmt den Menschen die Angst vorm Sterben

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AUTOR/IN
Natascha Walter

„Sobald ich auf diese Welt komme, ist klar, dass ich irgendwann diese Welt auch verlassen muss.“

Laura Günther aus Mainz arbeitet hauptberuflich als Redakteurin. Nebenbei engagiert sie sich ehrenamtlich als ambulante Hospizbegleiterin und besucht einmal die Woche die schwerkranke 90-jährige Ruth.

„Ich glaube, dass jeder irgendwann in die Situation kommt, dass man jemanden in den Tod begleiten wird. Für mich ist das auch eine Konfrontation mit dem Leben. Wenn ich jetzt hier in der Begleitung bin, dann denke ich nicht über den Tod nach, sondern dann begleite ich das Leben dieses Menschen.“

Ehrenamt Hospizbegleitung

Diese letzte Zeit in ihrem Leben möchten die meisten Menschen lieber in ihrer vertrauten Umgebung verbringen. Möglich machen das ehrenamtliche Hospizbegleiter von ambulanten Hospizdiensten. In einer Ausbildung lernen sie, mit den verschiedenen Situationen zurechtzukommen. „In dieser Ausbildung wird man auch mit der eigenen Trauer konfrontiert. Man lernt sich selbst besser kennen. Das war eine unfassbar gute Zeit für mich, um zu schauen, wie stehe ich eigentlich auch zu meiner eigenen Trauer, wie habe ich bisher Trauer verarbeitet? Wie sehe ich mein Leben, was sind so die Werte, nach denen ich lebe, welche Dinge möchte ich erleben und wie begegne ich auch meinem Gegenüber? Wie schätze ich Zeit?“

Begleitung bis zum Tod

Bei ihren Besuchen möchte die 28-Jährige die alte Dame von ihrer schweren Krankheit ablenken. Sie sprechen über die Kindheit und das erfüllte Leben der 90-Jährigen. Laura füllt bei ihren Besuchen verschiedene Rollen aus. Die der Zuhörenden, die der Themengebenden und manchmal auch einfach nur die der Schweigenden. Laura sieht sich ihrem Ehrenamt und auch Ruth verpflichtet. Die Verabredung ist, dass sie die kranke Frau bis zuletzt begleitet. Erst nach deren Tod bekommt Laura eine neue Patientin, um die sich einmal die Woche für eine Stunde kümmert.

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