Geburtstag in Zeiten von Corona: Sascha Türmer feiert in Nieder-Hilbersheim mit Autokorso statt mit Party

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Rieke Spang
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Fabian Janssen
Fabian Janssen

Eigentlich wollte Sascha Türmer seinen 40. Geburtstag mit einem großen Fest zusammen mit 90 Gästen feiern. Die Gemeindehalle war gemietet, Einladungen verteilt und es war sogar ein Pizza-Wagen organisiert. Dann kam Corona.

„Ich war natürlich mega enttäuscht. Aber was soll ich machen? Ich muss mich ja den Umständen anpassen.“

Sascha sagt sein Fest ab. Auch in seinem Freundeskreis ist die Enttäuschung darüber groß. Weil darunter aber einige eingefleischte Fastnachter der „Interessengemeinschaft Straßenfastnacht Nieder-Hilbersheim“ sind, wird hinter den Kulissen schon an einer Alternative getüftelt.

„Die sind schon kreativ und haben viele Ideen, auch bei der Fastnacht. Aber da haben sie nochmal einen draufgesetzt“, lacht Sascha. Nadine, die Patentante seiner Tochter, organisiert schließlich innerhalb von zwölf Stunden einen Autokorso mit 35 Personen. Geschmückt mit Girlanden, selbstgestalteten Plakaten und ausgestattet mit reichlich „Wurfmaterial“ stehen sie dann am nächsten Tag mit 15 Autos vor Saschas Haus.

„Das war schon überragend. Ich hab‘ damit überhaupt nicht gerechnet. Ich hab‘ Motoren gehört und gedacht: Oh Gott, was ist jetzt los? Dann kam das erste Auto, komplett geschmückt, dann immer mehr, sogar aus Mainz und Wiesbaden. Das war fast wie an Fastnacht. Man hat`s im ganzen Dorf gehört. Für mich war das umwerfend.“

Drei Runden dreht der Korso um Saschas Haus, dann ist Schluss. „Das war natürlich sehr enttäuschend, alle Freunde zu sehen und dann ist keiner dageblieben. Sie sind alle brav wieder nach Hause gefahren“, erzählt Sascha etwas wehmütig. Dafür erreichen ihn über Facebook umso mehr Glückwünsche, denn das Video von seinem Geburtstagsautokorso begeistert inzwischen knapp 17.000 Leute. „Das ist natürlich unglaublich, von so vielen Menschen gratuliert zu bekommen, die ich gar nicht kenne.“

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Das Problem ist, wie im Handwerk allgemein: Es will keiner mehr dreckig werden, es will keiner mehr bei Wind und Wetter draußen sein.
Hans-Peter, 70, Hufschmied aus Aichwald
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Nachwuchsmangel im Handwerk
Neben seiner Liebe zu seinem Handwerk gibt es aber noch eine zweite Sache, die ihn weiterarbeiten lässt: Der Nachwuchsmangel. Der 70-Jährige beobachtet: „Die Eltern wollen für ihre Kinder immer, dass es ihnen besser geht als ihnen selbst. Die sollen nichts mehr arbeiten, die sollen nur noch am Computer sitzen im Warmen und die Tasten drücken und das funktioniert bei uns nicht.“
Ohne Pferde geht es nicht
Für ihn käme das nicht in Frage – die Arbeit mit den Pferden, auch der Umgang mit seinen Kunden – Hans-Peter liebt seinen Beruf. „Ich mache das eigentlich nicht wegen dem Geldverdienen, das ist eine Passion. Ich kann nicht ohne.“