Elisabeth Seitz nach ihrer Achillessehnen-Verletzung.

Turnen | Hintergrund

Elisabeth Seitz gibt Olympia nach Achillessehnenriss nicht auf

Stand
EIN FILM VON
Philipp Sohmer
AUTOR/IN
Marcel Fehr

Turnerin Elisabeth Seitz steht eine harte Zeit bevor: Nach einem Achillessehnenriss ist ihr Olympia-Traum in Gefahr. Aufgeben ist für die Europameisterin aber keine Option.

Ein lauter Knall und Turnerin Elisabeth Seitz wusste, dass etwas Schlimmes passiert ist. Im Training zog sich die deutsche Rekordmeisterin bei einem Doppeltwist-Element am Boden eine der schlimmsten Verletzungen im Leistungssport zu. Diagnose: Achillessehnenriss am rechten Fuß. "Es war, als hätte mir jemand in die Achillessehne gehauen. Ich bin gelandet und habe sofort geweint und gesagt, meine Sehne ist gerissen", erklärt Seitz im Gespräch mit SWR Sport.

Für Elisabeth Seitz brach in diesem Moment eine Welt zusammen. "Ich träume leider noch manchmal vom Moment der Verletzung. Alptraum ist eine gute Beschreibung dafür", erzählt Seitz. Anstatt Weltmeisterschaft und Olympia-Qualifikation: OP und monatelange Reha.

"Mein Weg ist noch nicht zu Ende"

Das Energiebündel aus Heidelberg hat die Herausforderung angenommen. Die Tränen hat sie abgewischt und der Blick geht bereits nach vorne. Trotz der mehrmonatigen Pause ist Seitz optimistisch, dass sie es zu den Olympischen Spielen schaffen kann.

"Ich bin traurig, dass ich mein Team bei der Qualifikation für Olympia nicht unterstützen kann. Mein Weg ist aber noch lange nicht zu Ende."

Durch einen Quotenplatz für das deutsche Team könnte Seitz Traum von ihren vierten Olympischen Spielen wahr werden. Die größte Herausforderung wird es, bis dahin wieder fit zu sein. Ein Achillessehnenriss braucht viele Monate, um wieder vollständig zu heilen. Für viele bedeutet so eine Verletzung das Karriereende. Elisabeth Seitz hat dazu eine klare Haltung: "Auf keinen Fall, das sehe ich gar nicht ein."

Elisabeth Seitz nach der OP

Für so lange Zeit außer Gefecht zu sein, das ist bei Seitz noch nicht richtig angekommen: "Mir fällt es schwer zu verstehen, dass ich meine Leidenschaft für einige Zeit nicht ausüben kann. Ich werde alles geben, um bald wieder zurück zu sein."

Emotionale Geste: "Come back stronger Eli"

Der letzte WM-Test der deutschen Turnerinnen beim Mehr-Nationen-Vergleich in Heidelberg musste ohne Seitz stattfinden - ausgerechnet in ihrer Geburtsstadt konnte sie den Sieg der deutschen Mannschaft nur als Zuschauerin verfolgen. Genauso wie ihre Familie, Freunde und Verwandte, die zum Anfeuern in die Halle gekommen waren.

Was dann bei der Siegerehrung folgte, ging direkt ins Herz: Die siegreiche deutsche Mannschaft trug ein "Come back stronger Eli" T-Shirt, um die verletzte Seitz wieder aufzumuntern. "In diesem Moment sind mir nur noch die Tränen gekommen", verkündete Seitz auf Instagram.

Emotionale T-Shirt Grüße an die verletzte Elisabeth Seitz vom deutschen Turnteam.
Nach dem Verletzungs-Ausfall von Elisabeth Seitz überrascht das siegreiche deutsche Turnteam im Länderkampf die Europameisterin mit einer emotionalen Geste: Alle Turnerinnen tragen zur Aufmunterung ein "Come back stronger Eli" T-Shirt.

Harter Weg zurück

In Kürze wird Elisabeth Seitz 30 Jahre. Ein Alter in dem so eine schwerwiegende Verletzung nicht mehr so schnell ausheilt wie in Jugendzeiten. Rückendeckung bekommt Seitz von ihrer Familie, ihrem Freund, ihren Ärzten und ihrem sportlichen Team: "Alle unterstützen mich, ich weiß, dass ich ein tolles Umfeld habe und das Leben weitergeht."

Solange sie nicht wieder aktiv am Wettkampf teilnehmen kann, möchte Seitz ihrer Mannschaft den Rücken stärken: "Ich werde euch unterstützen, so gut ich kann, damit ihr das Olympia-Ticket holt." Als Zuschauerin, Motivatorin und Beraterin kann sie mit ihrer ganzen Erfahrung die deutsche Mannschaft supporten. Ganz nach dem Motto "Einer für Alle und Alle für Einen" warten ihre Teamkolleginnen schon sehnsüchtig auf das Comeback der Europameisterin.

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