Campino über "Scheiss Wessis/Ossis" und 40 Jahre "Die Toten Hosen"

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MODERATOR/IN
Jens Wolters
Moderator Jens Wolters aus dem SWR1 Team moderiert regelmäßig die Sendung SWR1 Leute mit spannenden und interessanten Gästen

Sänger Campino ist das Gesicht der Punkband "Die Toten Hosen". In SWR1 Leute verrät er, wie die Band vor 40 Jahren in der DDR die Stasi an der Nase herumgeführt hat.

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40 Jahre "Die Toten Hosen"

Dass die Toten Hosen bei ihrem ersten Konzert Ostern 1982 als "Die Toten Hasen" angekündigt wurden: legendär! Genau wie ein Videodreh:

»Ich erinnere mich an dieses Video zu "Eisgekühlter Bommerlunder". Danach musste die Kirche ja neu geweiht werden.«

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Ebenfalls legendär: die Konzerttour durch die ehemalige DDR nach dem Mauerfall, die die Band auf Fahrrädern absolvierte.

Das geheime Konzert in der DDR

Ostern 1982: die Toten Hosen haben sich gerade erst gegründet und führen schon die DDR-Stasi an der Nase herum. Im grellbunten Tourbus machen sie sich auf in Richtung Ost-Berlin, um gemeinsam mit den Ost-Punks jenseits der Mauer ein Statement gegen das System zu setzen. Campino, Andi, Breiti, Kuddel und Trini spielen ein heute legendäres Geheimkonzert in einer Kirche, mitten in der damaligen DDR.

Die Toten Hosen vor ihrem grellbunten Tourbus.

Campino beschreibt in der SWR-Doku "Auswärtsspiel" den Trip von 1982 als eine Mischung aus Angst, Abenteuerlust und dem Spüren einer revolutionären Kraft.

»Das war so 'ne Art Untergrund-Pfadfindertum, was ich mein Leben lang geil fand.«

»Ich habe mir nie in meinem Leben den Kopf darüber zerbrochen, wie ich tituliert werden möchte. Ich bin, wie ich bin, und was alle anderen Leute dazu sagen, ist mir eigentlich ziemlich scheissegal. Ist das jetzt Punk oder nicht?«

Neue Songs mit Marteria: Scheiss Wessis / Scheiss Ossis

Aktuell sind die "Hosen" mit einem Song-Doppelschlag mit Rapper Marteria wieder in aller Munde. Titel #1: "Scheiss Wessis", das Gegenstück dazu heißt "Scheiss Ossis".

»Wie kann es sein, dass es über 30 Jahre nach dem Mauerfall immer noch ein Fremdeln und einen Haufen Vorurteile zwischen Ost- und Westdeutschen gibt? Wieso spricht man überhaupt noch von Ost- und Westdeutschen? Als wir die Songs vor drei Monaten eingespielt haben, war die Welt noch ein andere: mit dem Beginn von Putins Angriffskrieg gegen die Ukraine ist nichts mehr, wie es vorher war. Vielleicht ist auch unser Thema dadurch etwas in den Hintergrund gerückt, aber letztendlich sind diese Lieder auch ein Plädoyer für das Zusammenwachsen, für das Gemeinsame und für die Freundschaft.«

Junger Campino
Campino in den 2000ern, bei einem Konzert der Toten Hosen. Bild in Detailansicht öffnen
Campino mit seinem Lieblingssportverein
Campino mit dem damaligen Sportdirektor, seines Lieblingsverein Fortuna Düsseldorf. Bild in Detailansicht öffnen
Campino mit seiner Exfreundin
Campino und die Mutter seines Sohnes Karina Krawczyk. Bild in Detailansicht öffnen
Die Toten Hosen
Die Toten Hosen mit Gitarrist Michael Breitkopf alisa Breiti, Bassist Andreas Meurer alias Andi, Sänger Andreas Frege alias Campino, Gitarrist Andreas von Holst alias Kuddel und Schlagzeuger Stephen George Ritchie alias Vom. Bild in Detailansicht öffnen
Konzert der Toten Hosen
Die Toten Hosen auf ihrem Konzert in der Jahrhunderthalle in Bochum. Bild in Detailansicht öffnen
Campino auf den Festspielen von Cannes
Campino auf den 61. Festspielen von Cannes für den Film „The Palermo Shooting“. Bild in Detailansicht öffnen
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