Der Deutsche Fußball-Bund und der Österreichische Fußball-Bund (ÖFB) werben um den Junioren-Nationalspieler Paul Wanner aus Amtzell (Kreis Ravensburg). Der österreichische Nationaltrainer Ralf Rangnick hat den 16-Jährigen zu einem Lehrgang der Nationalmannschaft eingeladen. Beim Deutschen Fußballbund wird diese Einladung kritisch beäugt. Man möchte den deutschen Junioren-Nationalspieler weiterhin im Deutschlandtrikot sehen. Die Jugendtrainer und Nationaltrainer Hansi Flick stünden seit Februar in Kontakt mit Wanner, erklärte der sportliche Leiter der Nationalmannschaften, Joti Chatzialexiou, gegenüber Münchner Medien.
Wanner in Österreich geboren
Paul Wanner hat die deutsche und die österreichische Staatsbürgerschaft. Er wurde in Dornbirn (Vorarlberg) geboren, ist aber in Amtzell aufgewachsen. Trainer Ralf Rangnick habe den Jungprofi von Bayern München eingeladen, damit er das Team kennen lerne, heißt es auf der Homepage des ÖFB. Er trainiert deshalb diese Woche mit dem österreichischen Team in Spanien.
Endgültige Entscheidung fällt mit erstem Länderspiel
Sobald der Amtzeller für eine der beiden Herren-Nationalteams ein Spiel bestritten hat, kann er den Verband und die Nationalmannschaft nicht mehr wechseln. Die Entscheidung liege letztendlich bei Wanner, so der sportliche Leiter der deutschen Nationalmannschaften, Joti Chatzialexiou. Von "Verbands-Hopping" hält der DFB-Funktionär nichts. Für eine Nationalmannschaft zu spielen bedeute, sich mit dem Land und dem Verband zu identifizieren. Das fordere man von jedem Spieler ein, erklärte er.
Dem 16 Jahre alten Paul Wanner rät er darüber hinaus, Geduld zu haben: "Bei allem Respekt vor Österreich: Natürlich ist der Weg zum A-Nationalspieler in Deutschland etwas schwieriger."