Björn Rodday leitet jetzt die Stiftung

Sayner Hütte in Bendorf: Neuer Chef mit vielen Ideen

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Der neue Geschäftsführer der Stiftung Sayner Hütte in Bendorf-Sayn, Björn Rodday, will das Industriedenkmal in der Region bekannter machen - und dafür neue Konzepte entwickeln.

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Björn Rodday erinnert sich noch gut an seinen ersten Besuch in der Sayner Hütte. Denn so lange ist das noch gar nicht her: Ende letzten Jahres hatte er einen Auftritt als Sänger eines Sextetts bei einem A capella Konzert in der Gießhalle. Von der "Kathedrale aus Glas und Eisen", wie er die Halle beschreibt, war er sofort begeistert: "Da dachte ich natürlich sofort, wow, was man alles machen könnte mit diesem Raum."

"Man könnte hier zum Beispiel ein wunderbares Kulturfestival veranstalten. Aber auch Ausstellungen und Konzerte."

Viele Pläne für die Sayner Hütte

Zu dem Zeitpunkt ist der 46-Jährige noch Leiter des Landesjugendchors Rheinland-Pfalz. Als sein Vertrag ausläuft und er die Stellenausschreibung für die Geschäftsführung der Stiftung Sayner Hütte sieht, zögert er nicht lange. Seit Anfang August ist er nun Chef des Industriedenkmals - und seitdem sprudeln die Ideen: "Man könnte hier zum Beispiel ein wunderbares Kulturfestival veranstalten. Aber auch Ausstellungen und Konzerte."

Areal der Sayner Hütte soll belebt werden

Die Sayner Hütte hat eben vieles zu bieten: Die ehemalige Maschinenfabrik von 1909 - auch "Kruppsche Halle" genannt - mit einer Ausstellung über die Geschichte des Industriedenkmals, die historische Gießhalle von 1830, in der früher der Hochofen stand, oder auch die Kunstgussgalerie mit einer Ausstellung, die erst vor einigen Monaten eröffnet wurde.

Das Areal sei ein Juwel in Bendorf-Sayn, sagt Rodday, das in der Region allerdings noch zu wenig bekannt sei: "Der Stellenwert ist noch ausbaufähig. Das hängt auch damit zusammen, dass man die Sayner Hütte noch mehr beleben muss - Stichwort Gastronomie und Familienfreundlichkeit."

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Rodday: Sänger und eigener Kultursalon

Der neue Chef der Sayner Hütte bringt einige Erfahrung mit: In Nürnberg und Mainz hat er Bildende Kunst studiert, sein Geld verdiente er aber hauptsächlich als Musiker - als Sänger in verschiedenen Chören oder als Solist. Mit einem eigenen Kultursalon im Mittelrheintal hat er schon als Geschäftsführer gearbeitet. Deshalb weiß er auch, wie schwierig es sein kann, Kreativität und Finanzierung zusammenzubringen: "Zum Geschäftsführer gehört es auch dazu, zu schauen, wie bekommt man das finanziert. Aber wenn man keine Visionen hat, bekommt man überhaupt nicht aufs die Spur."

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Kulturprogramm, das alle anspricht

Um die Sayner Hütte in Zukunft für möglichst viele Menschen attraktiv zu machen, könnten einige Veranstaltungen mit freiem Eintritt, also auf Spendenbasis laufen, sagt Rodday. Auch Familienkonzerte könnte er sich vorstellen, bei denen die Besucher auch picknicken können. Denn der 46-Jährige will die Sayner Hütte für alle öffnen. Ab dem Sommer 2024 sollen die von ihm initiierten Veranstaltungen laufen.

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SWR