Kleine Flüsse waren angeschwollen, ufernahe Wiesen waren überschwemmt. Das was das Bild, das sich entlang kleinerer Flüsse im Hunsrück Ende vergangene Woche zeigte. In Nohen beispielsweise war die Nahe über das Ufer getreten.
Der Grund für die hohen Wasserstände bei Nebenflüssen, wie beispielsweise der Nahe: Viel Regen. 40 bis 50 Liter pro Quadratmeter seien innerhalb von zwei Tage heruntergekommen, sagt der Diplom-Meteorologe und SWR-Wetterexperte Stefan Bender.
"Das ist dann schon eine Nummer und das ist auch das, was in die Flüsse hinein läuft." Die Böden seien nass und voll mit Wasser wegen des feuchten Wetters der vergangenen zwei Monate. "Die sind absolut dicht", sagt Bender.
Hochwassermeldezentrum: Wasserstände stark angestiegen
Neben der Nahe waren nach Angaben des Hochwassermeldezentrums an kleineren Mosel- und Sauerzuflüssen die Wasserstände ebenfalls auf hohem Niveau, teilweise im Bereich 2-jährlicher Hochwasser. Die Hochwasservorhersagezentrale teilte am Samstag aber mit, dass die Wasserstände an der gesamten Nahe sowie an Saar und Sauer wieder gefallen seien.
Anders sieht es am Rhein aus. Bei Koblenz soll das Wasser bis Rosenmontag weiter steigen. Dabei werde voraussichtlich die Meldehöhe überschritten.
Dass die Flüsse nicht weiter angestiegen seien, habe daran gelegen, dass es immer wieder Regenpausen gegeben habe, so Bender. "Die Bäche konnten die Regenmengen regulieren und somit konnte das Wasser abfließen." Der Wetterexperte rechnet jetzt zwar mit weiterem Regen - allerdings deutlich weniger. "Wir sind noch mal mit einem blauen Auge davon gekommen", sagt Bender.
Pegelstände an Mosel und Lahn gehen zurück
Viel Wasser auch in der Mosel - an den Pegeln Trier, Zeltingen und Cochem wurden aber nach Angaben des Hochwassermeldezentrums die Höchststände erreicht. Wie das Landesamt für Umwelt berichtete, gehen die Pegelstände seit Samstagnachmittag zurück. Auch die Lahn habe den Höchststand überschritten, die Wasserstände seien ebenfalls gefallen.
Straßen wegen des Hochwassers gesperrt
Das Hochwasser hatte auch Auswirkungen auf den Verkehr: An der Mosel musste unter anderem die Kreisstraße 65 zwischen Traben-Trarbach und Reil gesperrt werden. Besonders ärgerlich: Dabei handelt es sich um die Umleitungsstrecke, die eingerichtet wurde, weil zu Beginn der Woche wegen eines Hangrutsches schon die B53 zwischen Traben-Trarbach und Enkirch gesperrt werden musste.