Die Nahe ist Nohen (Kreis Birkenfeld) bereits übers Ufer getreten.

Regenwetter sorgt für Hochwasser

Wasserstände an der Mosel gehen zurück - Anstieg am Rhein

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Sebastian Grauer
Foto von Sebastian Gauer, Redakteur bei SWR Aktuell im Regionalbüro Traben-Trarbach

In der Region Trier hat Dauerregen die Pegelstände der Flüsse ansteigen lassen - vor allem an kleineren Flüssen und Bächen im Hunsrück und in der Eifel. An der Mosel gehen die Wasserstände unterdessen zurück, am Rhein sollen sie bis Rosenmontag weiter steigen.

Kleine Flüsse waren angeschwollen, ufernahe Wiesen waren überschwemmt. Das was das Bild, das sich entlang kleinerer Flüsse im Hunsrück Ende vergangene Woche zeigte. In Nohen beispielsweise war die Nahe über das Ufer getreten.

In Nohen (Kreis Birkenfeld) ist die Nahe übers Ufer getreten.
In Nohen (Kreis Birkenfeld) ist die Nahe übers Ufer getreten.

Der Grund für die hohen Wasserstände bei Nebenflüssen, wie beispielsweise der Nahe: Viel Regen. 40 bis 50 Liter pro Quadratmeter seien innerhalb von zwei Tage heruntergekommen, sagt der Diplom-Meteorologe und SWR-Wetterexperte Stefan Bender.

"Das ist dann schon eine Nummer und das ist auch das, was in die Flüsse hinein läuft." Die Böden seien nass und voll mit Wasser wegen des feuchten Wetters der vergangenen zwei Monate. "Die sind absolut dicht", sagt Bender.

Hochwassermeldezentrum: Wasserstände stark angestiegen

Neben der Nahe waren nach Angaben des Hochwassermeldezentrums an kleineren Mosel- und Sauerzuflüssen die Wasserstände ebenfalls auf hohem Niveau, teilweise im Bereich 2-jährlicher Hochwasser. Die Hochwasservorhersagezentrale teilte am Samstag aber mit, dass die Wasserstände an der gesamten Nahe sowie an Saar und Sauer wieder gefallen seien.

Anders sieht es am Rhein aus. Bei Koblenz soll das Wasser bis Rosenmontag weiter steigen. Dabei werde voraussichtlich die Meldehöhe überschritten.

Der Hambach in der Verbandsgemeinde Birkenfeld
Die Wasserstände in den ganz kleinen Flüssen sind in den vergangenen Tagen ebenfalls stark angestiegen, wie beispielsweise der Hambach im Hunsrück in der Verbandsgemeinde Birkenfeld.

Dass die Flüsse nicht weiter angestiegen seien, habe daran gelegen, dass es immer wieder Regenpausen gegeben habe, so Bender. "Die Bäche konnten die Regenmengen regulieren und somit konnte das Wasser abfließen." Der Wetterexperte rechnet jetzt zwar mit weiterem Regen - allerdings deutlich weniger. "Wir sind noch mal mit einem blauen Auge davon gekommen", sagt Bender.

Pegelstände an Mosel und Lahn gehen zurück

Viel Wasser auch in der Mosel - an den Pegeln Trier, Zeltingen und Cochem wurden aber nach Angaben des Hochwassermeldezentrums die Höchststände erreicht. Wie das Landesamt für Umwelt berichtete, gehen die Pegelstände seit Samstagnachmittag zurück. Auch die Lahn habe den Höchststand überschritten, die Wasserstände seien ebenfalls gefallen.

Straßen wegen des Hochwassers gesperrt

Die K65 zwischen Traben-Trarbach und Kövenig ist wegen des Mosel-Hochwassers gesperrt.
Die K65 zwischen Traben-Trarbach und Reil ist wegen des Mosel Hochwassers gesperrt.

Das Hochwasser hatte auch Auswirkungen auf den Verkehr: An der Mosel musste unter anderem die Kreisstraße 65 zwischen Traben-Trarbach und Reil gesperrt werden. Besonders ärgerlich: Dabei handelt es sich um die Umleitungsstrecke, die eingerichtet wurde, weil zu Beginn der Woche wegen eines Hangrutsches schon die B53 zwischen Traben-Trarbach und Enkirch gesperrt werden musste.

Umwelt Schutz vor Hochwasser durch Auenlandschaften

Ein neuer Ansatz im Hochwasserschutz ist, mit dem Wasser zu arbeiten, statt dagegen. Mit Hilfe von Auenlandschaften könnte das Wasser zurückgehalten und gleichzeitig die Grundwasserspeicher aufgefüllt werden.

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