Das Krankenhaus Hermeskeil passt sein Angebot mehr an die Bedürfnisse von älteren Menschen an.

Konzept soll Klinik-Zukunft sichern

Krankenhaus Hermeskeil wird für ältere Patienten umgebaut

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Christian Altmayer
Foto von Christian Altmayer, Redakteur bei SWR Aktuell im Studio Trier
Dunja von Morzé
Dunja von Morzé am Mikrofon

Das Krankenhaus im Hochwald wird künftig vor allem an den Bedarf älterer Menschen angepasst. Andere Abteilungen schließen dafür aber.

Die Marienhausgruppe als Träger weist auf "fundamentale Veränderungen" in der Gesundheitsversorgung in Deutschland hin. Die Gruppe teilte mit, sie wolle das Krankenhaus mehr an die Bedürfnisse der Menschen anpassen. Die neue Struktur soll sich auch an der Bevölkerung in Hermeskeil orientieren. In der Stadt und in der Umgebung, im Hochwald, leben viele ältere Menschen. Rund ein Viertel der Einwohner sind mehr als 65 Jahre alt. Daher plane die Marienhausgruppe, dieses Jahr in die Reha-Abteilung und das medizinische Versorgungszentrum in der Klinik zu investieren.

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Andere Klinik-Angebote fallen weg

Geschlossen werden dafür allerdings andere Abteilungen, so ein Sprecher der Marienhausgruppe. Die Gynäkologie gibt es seit Ende März schon nicht mehr. Die Hals-Nasen-Ohren-Abteilung wird ebenfalls zugemacht. Ende Juni geht der dortige Belegarzt in den Ruhestand.

Auch komplizierte, planbare Operationen sowie die Radiologie und das Labor sollen künftig nicht mehr in dem Krankenhaus im Hochwald angeboten werden. Der Sprecher der Marienhausgruppe, Dietmar Bochert erklärt: "Bestimmte Behandlungen – wie zum Beispiel planbare, komplizierte Operationen werden in Hermeskeil kaum noch nachgefragt. Um sich am Knie oder der Hüfte operieren zu lassen, fahren die Patienten dann nach Trier, Saarbrücken oder noch weiter weg zum Spezialisten."

Gleichzeitig würden in der Medizin immer weniger Patienten stationär versorgt. Mehr Behandlungen erfolgten ambulant.

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Weniger Betten und weniger Mitarbeiter

Insgesamt soll die Bettenzahl in Hermeskeil nach den Plänen von 134 auf 100 verringert werden, so der Sprecher weiter. Die meisten der derzeit etwa 200 Mitarbeiter versuche die Gruppe zu halten oder in anderen Marienhaus-Kliniken, etwa in Bitburg oder Gerolstein, weiter zu beschäftigen. Denn parallel werde es immer schwieriger, Fachpersonal im ärztlichen oder pflegerischen Bereich zu finden. Das gelte vor allem für ländliche Gebiete.

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Schwierige Finanz-Situation

Das neue Konzept soll die Zukunft des Krankenhauses sichern, das seit Jahren rote Zahlen schreibt. Der Sprecher der Marienhausgruppe sagte dem SWR: "Wir gehen davon aus, dass wir es nach dem Umbau auch wirtschaftlich betreiben können." Man sei zuversichtlich, dass die Klinik langfristig geöffnet bleibe.

Den Landrat im Kreis Trier-Saarburg, Stefan Metzdorf (SPD) stimmt das zuversichtlich, wie er sagt: "Zunächst ist es wichtig, dass nun Klarheit herrscht über die Zukunft am Krankenhausstandort Hermeskeil. Dies gibt nicht nur den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des St. Josef Krankenhauses Sicherheit, sondern auch den Menschen im Hochwald."

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