Ausstellung

Für kurze Zeit schien alles gut – Jüdisches Leben im Museum Laupheim

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AUTOR/IN
Niko Vialkowitsch

Das „Museum zur Geschichte von Christen und Juden“ in Laupheim zeigt: Friedliches Zusammenleben war möglich! Doch auch Hass und Vorurteil waren immer mit dabei.

Für kurze Zeit sah es so aus, als wäre alles möglich. In Laupheim, wo die größte jüdische Gemeinde Württembergs zu Hause war. Nach dem ersten Weltkrieg schienen die alten Vorurteile endlich außer Kraft zu sein. Ob man aus einer jüdischen Familie stammte oder einer christlichen war den jungen Leuten gleich.

Man ging zur selben Schule, machte den Tanzkurs miteinander. Selbst Pfarrer und Rabbiner sahen sich als Amtsbrüder. Als die ersten Nazis Hetzplakate an jüdische Geschäfte klebten, versuchten sie gemeinsam gegen den Ungeist anzupredigen. Vergebens. 1938 brannte auch in Laupheim die Synagoge.

Bald war das jüdische Leben vollständig ausgelöscht. Viele der Jungen konnten fliehen. Wer es nicht schaffte, wurde umgebracht. Trotz allem blieben einige von jenen, die im Ausland überlebten ihrer Heimat tief verbunden.

Übergaben der Gemeinde gar Erinnerungsstücke an das jüdische Leben in Laupheim. Der Grundstock des „Museum zur Geschichte von Christen und Juden“. Eben wurde es neu gestaltet.

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In Laupheim ist die neue Dauerausstellung "Jüdische Beziehungsgeschichten" eröffnet worden. Sie erzählt, wie Christen und Juden bis zum Dritten Reich in der Stadt zusammenlebten.

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Der Politik- und Sozialwissenschaftler Robert Ogman betreut bei der KulturRegion Stuttgart verschiedene Projekte zu jüdischem Leben. Der gebürtige New Yorker widersetzt sich dem spürbaren Antisemitismus in Deutschland durch einen wachen Sinn für Identität und Aufklärung, und er lässt sich die Hoffnung in Sachen Naher Osten nicht nehmen.

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Die gestern eröffnete Ausstellung „Aufleben" im Ignatz Bubis Gemeindezentrum beleuchtet die 75 –jährige Geschichte seit der Wiederbegründung der Jüdischen Gemeinde Frankfurt. Kulturdezernent Marc Grünbaum erläutert bei SWR2, dass der Titel nicht nur auf den hebräischen Trinkspruch „Lachaim" (auf das Leben) Bezug nimmt, sondern auch das Wortspiel „Ausleben" einschließt. Es reflektiert das wiederaufgelebte jüdische Leben in Frankfurt und symbolisiert das Leben des jüdischen Volkes.
Die Ausstellung stellt eine Herausforderung dar: Sie erzählt von schwierigen Anfängen, gezeichnet von menschlichen Schicksalen und Verlusten. Dennoch betont Grünbaum die Offenheit und Verbundenheit der Stadt Frankfurt mit dem jüdischen Leben, trotz des Bewusstseins über die Nazivergangenheit einzelner Behördenmitglieder.
Grünbaum wünscht sich, „dass die Ausstellung nicht nur die eigene Geschichte nach innen hin vermittelt, sondern auch nach außen wirkt, sodass die Menschen in der Stadtgesellschaft die jüdische Gemeinde besser verstehen und erfassen können."

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Niko Vialkowitsch