Dokville-Branchentreff in Stuttgart

Dokumentarfilmer diskutieren über Frauenproteste im Iran – Stärke der Frauen macht Mut

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INTERVIEW
Marie Gediehn

In ihrem Film „Sieben Winter in Teheran“ erzählt die Regisseurin Steffi Niederzoll die Geschichte der 19-jährigen iranischen Studentin Reyhaneh Jabbari, die ihren Vergewaltiger in Notwehr tötete und dafür 2007 zum Tode verurteilt wurde. „Was an dem Film Mut mache“, seien die starken Frauen, die während des damaligen Prozesses trotz des schweren Schicksals bei ihrer Würde und bei der Wahrheit geblieben sind, sagt Niederzoll in SWR2.

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Steffi Niederzoll nimmt aktuell an einer Diskussion zu iranischen Frauenprotesten beim Branchentreff der Dokumentarfilmer in Stuttgart teil.

Die Stärke der Frauen berge einen Hoffnungsschimmer“, so die Dokumentarfilmerin. Den Mut würden die Frauen aus der systematischen Unterdrückung nehmen. Ihr Aufbegehren sei wie ein notwendiger Schritt; die harten Ungerechtigkeiten führten auch in einen Aktionismus. Es gäbe keinen Anlass für das iranische Regime, Frauen systematisch zu unterdrücken, wenn ihre Stimmen nicht auch gefährlich wären: „Man unterdrückt ja niemanden, der keine Macht hat.“, meint Steffi Niederzoll.

Sie selbst hätte sich natürlich gewünscht, in den Iran zu fahren, um dort zu drehen. Aber mit den Lücken umgehen zu müssen, die das Drehverbot mit sich gebracht habe, hätten auch zu besonderen Wegen im Umgang mit dem Material geführt. Die Kraft des Kino liege nicht zuletzt darin, solche Leerstellen aufzufüllen.